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Wiederaufbau der Stadt

Als man beim Wiederaufbau der Stadt nach dem Brand von 1834 ein neues Rathaus baute, verlagerten die Stadtherren zwischen 1838 und 1843 das Archiv im alten Gewölbe des Hospitals in ein neues Gewölbe im Rathaus. Einer Anzeige an die Regierung nach, plante man die Archivalien damals von Grund auf neu zu ordnen. Bereits 1834 hatte man bei einer Untersuchung festgestellt, daß einige Urkunden bereits verloren gegangen waren. Jahre später konnten diese Stücke aber wieder aufgefunden werden.

Am 25. Mai 1843 wies das Bezirksamt den Magistrat an ein generelles Verzeichnis der im Archiv liegenden Stadtbücher, Rechnungen etc. anzufertigen. Dieses Repertorium wurde auch tatsächlich erstellt, enthielt aber nur eine summarische Auflistung der einzelnen Akten unter Angabe der Laufzeit unter einer Obergruppe. Nach dieser Arbeit gab man sich scheinbar mit dem Ordnungszustand des Archivs zufrieden, da keine Nachrichten bis zum Jahre 1876 über neue Ordnungsanstrengungen mehr vorhanden sind.

Am 30.8.1876 wies das Bezirksamt den Magistrat erneut an, Repertorien und Verzeichnisse des Städtischen Archivguts zwecks Übersendung an das kgl. Kreisarchiv in Bamberg zu übergeben. Man fragte auch an, ob der Magistrat nicht die Absicht habe, das Archiv unter Eigentumsvorbehalt an Bamberg zur sicheren Aufbewahrung abzugeben. Die Stadtväter gaben zur Antwort, daß „unser seit dem Jahre 1838 neugebautes Rathaus feuerfestgewölbte Räume enthält all wo die städtischen Urkunden sicher und gut aufbewahrt sind, daher wir weder Willen noch Ursache haben unser Eigenthum anderwärts zu deponieren, zumal viele derselben Dokumente als Beweis- Urkunden stets zur Hand sein müßen...“. Man war sich einig in Wunsiedel die städtischen Archivalien auf gar keinen Fall aus den Händen zu geben, zumal man ihren Wert kannte und schätzte.