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Geologie

Am nordöstlichen Abhang des Kösseinemassivs erstreckt sich das ausgedehnte Felsenlabyrinth der Luisenburg. Die östlichen Teile der Luisenburg bestehen aus Kösseine-Kerngranit, während die westlichen Teile von Randgraniten aufgebaut werden. Die blaue Färbung des Kerngranits wird durch kleine Cordieritkristalle hervorgerufen; diese sind - ähnlich dem gehäuften Auftreten von Granat im Kerngranit - auf die Aufschmelzung ehemaliger Sedimentgesteine zurückzuführen, von denen an dieser Lokalität auch noch größere, nicht assimilierte Schollen im Granit enthalten sind.

Im großen Granitsteinbruch unterhalb der Luisenburg sind im Intrusionsverband Einschlüsse von älteren Kösseine-Randgranit und ehemaligen Sedimentgesteinen im jüngeren Kösseine-Kerngranit aufgeschlossen.

Die Entstehung der Granit-Blockmeere infolge Verwitterung begann bereits während des Tertiärs. Das während dieser Zeit vorherrschende subtropische Klima verstärkte die von der Erdoberfläche in die Tiefe vordringenden Kräfte der chemischen Verwitterung, welche bevorzugt an den durch Abkühlungsvorgänge entstandenen Horizontal- und Vertikalklüften des Granitkörpers angriffen.

Die im nachfolgenden Quartär einsetzenden Eis- und Zwischeneiszeiten förderten die physikalischen Verwitterungsvorgänge: Durch die heftigen Temperaturschwankungen und die Sprengkraft des Eises verwitterten die Granite zu wollsack-artigen Gesteinskörpern. Bereits zersetzte Gesteinspartien wurden während kurzer Wärmeperioden, bei welchen die oberen, aufgetauten Bodenschichten über den noch vereisten Schichten im Untergrund hangabwärts glitten, mit diesen aus den Räumen zwischen den noch intakten Gesteinsblöcken herausgeschwemmt. Die nunmehr isolierten Granitblöcke konnten somit langsam ihre Position gegeneinander verändern, ein Vorgang, welcher sich auch heute noch mit kaum feststellbarer Geschwindigkeit fortsetzt.